Chiropraktik: Die häufigsten Fragen

Heilwissen gezielt nutzbar machen

Welche Ziele hat die chiropraktische Behandlung?

Die bedeutendste Steuerungseinrichtung unserer Körperfunktionen ist das Nervensystem. Die vom Rückenmark entspringenden Nervenwurzeln bilden Nerven, die im gesamten Körper relativ ungeschützt verlaufen. Mechanisch bedingte Funktionsstörungen entstehen meistens an Strukturen, die in anatomischer Nachbarschaft zu den Austrittsstellen von Nervenwurzeln oder auch in der Nähe peripherer Nerven liegen und somit deren physiologisch korrekte Funktion beeinträchtigen können. Ziel der chiropraktischen Behandlung ist es, diese Fehlfunktion zu finden und zu beheben, damit das Nervensystem wieder unbeeinträchtigt von mechanischen Ungleichgewichten arbeiten und die Selbstheilungskraft im Körper unterstützen kann.


Wie läuft eine chiropraktische Behandlung ab?

Zunächst wird die Krankengeschichte aufgenommen. Daran schließt sich eine erste körperliche Untersuchung an. Schließlich wird auf Basis des erstellten Befundes und in Abstimmung mit dem Patienten ein Therapieplan erstellt.


Kernstück der chiropraktischen Tätigkeit ist die gezielte manuelle Mobilisierung blockierter Gelenke, das so genannte Adjustment. Hierbei wird das betroffene Gelenk entweder durch eine vorsichtige, mobilisierende Bewegung oder gegebenenfalls durch einen präzise ausgeführten Impuls innerhalb seiner anatomischen Grenzen bewegt. Das Lösen eines blockierten Gelenkes ist oft mit einem hörbaren aber schmerzfreien und ungefährlichen Knacken verbunden. Es wird durch das Zusammenfallen (Implodieren) von Gasblasen im Gelenkspalt hervorgerufen.


Wer kann behandelt werden?

Individuell angepasste Techniken ermöglichen die gezielte chiropraktische Behandlung von Menschen jeden Alters und jeder Körpergröße. So können auch Säuglinge und Kleinkinder oder ältere Menschen chiropraktische Hilfe in Anspruch nehmen.


Welche Risiken bestehen?

Die Chiropraktik steht in einer langen, durch verschiedene Quellen gesicherten Heiltradition, die bis in die Anfänge der abendländischen Medizin zurückreicht. DCG-Chiropraktoren sind durch ihre den international gültigen Standards entsprechende akademische Ausbildung in der Lage, die Grenzen ihrer Zuständigkeit zu erkennen. Die von ihnen angewandten Behandlungsmethoden sind daher als eine sichere Behandlungsform von Erkrankungen biomechanischen Ursprungs anzusehen. Nähere Informationen zu speziellen oder individuell gegebenen Risiken werden Ihnen vor der Behandlung von Ihrem Chiropraktor mitgeteilt.


Gibt es Behandlungsreaktionen?

Reaktionen können gelegentlich in Form von Muskelkater, Steifheit oder vorübergehenden Reizzuständen auftreten. Dies ist in der Regel allerdings unbedenklich und relativ natürlich, wenn ein Gelenk nach manchmal sehr langer Zeit wieder beweglich oder eine zuletzt permanent verspannte Muskulatur wieder gelockert wurde.


Wie sind Chiropraktoren ausgebildet?

In Deutschland wird die hier vorgestellte Chiropraktik von der Deutschen Chiropraktoren-Gesellschaft e.V. (DCG) vertreten. Die Hürden für eine Mitgliedschaft in der DCG sind überaus hoch. So müssen alle DCG-Chiropraktoren ein besonders hohes Ausbildungsniveau nachweisen. Zur Niederlassung als DCG-Chiropraktor ist zudem der Nachweis einer qualifizierenden Assistenzzeit erforderlich.


Wie ist die rechtliche Situation der Chiropraktik in Deutschland?

Die Chiropraktik ist in Deutschland noch nicht als eigenständiger akademischer Heilberuf anerkannt. Daher ist die Bezeichnung „Chiropraktor“ gesetzlich nicht geschützt. Dies hat dazu geführt, dass zum Erlernen chiropraktischer Techniken Kurse von unterschiedlicher Dauer und Qualität für Ärzte und Heilpraktiker angeboten werden.


Wer trägt die Behandlungskosten?

Die Behandlungskosten werden in der Regel nur von privaten Krankenversicherungsgesellschaften und den staatlichen Beihilfestellen erstattet.